Zum neuen Jahr

Wenn wir durch die Zeiten wandern
gleichet wohl kein Jahr dem andern.
Doch soll man an guten Tagen
niemals mehr als nötig klagen.
Bleibt uns sonst in schlechten Zeiten
nichts das Klagen auszuweiten.

Manchmal ist es wie verhext,
denn das Heer der Pflichten wächst.
Niemals kommen sie zum erliegen
und vermehr’n sich wie die Fliegen.
Ob du Lust hast, oder nicht-
immer meldet sich die Pflicht.

Wo ist nur die Zeit geblieben
für die Dinge, die wir lieben,
die uns Kraft und Freude schenken
und an die wir gerne denken?
Deshalb soll man sich nicht zieren,
seine Pflichten zu sortieren.

Von den guten und den echten
trennen wir die faulen, schlechten.
Mancher Pflicht ergeht es wohl-
außen hübsch und innen hohl-
wie so mancher tauben Nuss,
die man aussortieren muss.

Nachher ist die Freude groß,
jede Menge Pflichten los.
Und in Ruhe kannst du nun
endlich mal was and’res tun.
Was dir Freude macht sogar -
Das wünschen wir für’s neue Jahr.

Autor: Annette Lippmann

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