Winters Anfang

Nun ist der erste Schnee gefallen
Und deckt des Gartens Blumen zu.
Wann wieder wird der Ruf erschallen:
Erwacht! Erhebt euch aus der Ruh!

Ach, nun wie lang' unholden Mächten
Gehört die Welt, die einst so schön!
Wem bangt nicht vor den langen Nächten,
Wenn um das Haus die Stürme gehn.

O gib uns, Gott, freundliche Helle,
Die uns in Winters Graun beglückt,
Bis daß der Schnee geht von der Schwelle,
Der Schlehbusch draußen neu sich schmückt.

Erhalt' die Glut auf unsrem Herde,
Erhalt' auf unsrem Tisch das Brot;
Gib, daß von uns gegeben werde,
Wenn an die Türe pocht die Not.

Gib uns, daß Friede bei uns wohne,
Daß Freude kehre bei uns ein;
Daß Feuer unser Haus verschone,
Krankheit und Sorge, Angst und Pein.

Daß unversehrt das Dach geblieben,
Wenn wieder Schwalben drunter baun,
Und daß wir all, die wir uns lieben,
Im Lenz die Veilchen wieder schaun.

Autor: Johannes Trojan

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