Gedichte von Hugo Salus

Hugo Salus kam aus Böhmen und lebte vom 03.08.1866 bis 04.02.1929. Er war Gynäkologe und Schriftsteller. Aktuell haben wir 2 Gedichte von Hugo Salus in unserer Sammlung, die in folgenden Kategorien zu finden sind:

Liebesbrief
Kluges nicht will dir künden
Dieses Brieflein, ganz klein,
Will dich mir zärtlich verbinden,
Will ein Liebesbrief sein.

Liebe sucht keine Worte,
Klopft nur stumm aber fest
An deine Herzkammerpforte,
Daß sie mich eintreten läßt.

Worte tasten im Trüben,
Drum macht dies Brieflein schon Schluß:
Zwei, die einander heiß lieben,
Schließen die Lippen im Kuß.

Meinen Namen nur schreib' ich
Her und küß' ihn voll Glut,
Dann in Sehnsucht verbleib' ich,
Ob dein Mund auf ihm ruht.

Autor: Hugo SalusKategorie: Valentinstag Gedichte

Winterfee
Über den glitzernden, jungfräulichen Schnee
Wandelt im weißen Mondschein die Winterfee
Auf nackten Sohlen. Weißer, kleiner Fuß,
Fühlst du, daß dich der Schnee beneiden muß
Um deine weiche, weiße, warme Haut,
Und daß er nur vor Scham und Sehnsucht taut?

Was will die Fee? Es ist so märchenstill,
Sie lauscht und lauscht, ob sich was melden will.
Nun neigt sie tief zum Schnee ihr kleines Ohr:
Ein Silberglöckchen klingelt zu ihr empor.
Da küßt die Fee das klingende Fleckchen Schnee!
Seltsame, seltsame Wintermärchenfee!

Sie haucht auf den Schnee mit ihrem roten Mund:
Kling, kling, ein Schneeglöckchen steigt empor aus dem Grund.
Nun tanzt sie gar mit den Strahlen im Mondenschein!
Die Winterfee? Kann das die Winterfee sein?
Und hundert Glöckchen kichern empor aus dem Schnee:
Winterfee warst du! Nun bist du die Frühlingsfee!

Autor: Hugo SalusKategorie: Frühlingsgedichte

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