Gedichte von Karl Frohme

Karl Frohme kam aus Deutschland und lebte vom 04.02.1850 bis 09.02.1933. Er war Politiker. Aktuell haben wir 3 Gedichte von Karl Frohme in unserer Sammlung, die in folgenden Kategorien zu finden sind:

Herbst
Im sanften Ernst kommt er einhergeschritten,
Der Herbst mit reichen, langbegehrten Spenden,
Er teilt sie freudig aus mit vollen Händen,
Ein lieber, guter Gast, gar wohl gelitten.

In hochbeglückter, froher Menschen Mitten
Mag man ihn feiern, bis die Gaben enden,
Bis an den sonnenhellen Berggeländen
Der Winzer seine Trauben hat geschnitten.

Dann ist sie hin, die schöne, lichte Zeit;
Der Gabentempel der Natur verlieret
Den Reiz der bunten Mannigfaltigkeit.

Hinsinkt das Laub, das bunt den Baum noch zieret,
Und Wald und Flur deckt bald ein graues Kleid,
Das, ach, so sehr mit Schwermut harmonieret.

Autor: Karl FrohmeKategorie: Herbstgedichte

Mutterliebe
Wehe, wer sie nie gewonnen,
Dreimal weh', wer sie verliert,
Mutterliebe, heil'ger Bronnen
Aller Tugend, die uns ziert!
Urquell aller edlen Triebe,
Tau, der sie befruchtend rinnt,
Nichts so sehr als Mutterliebe
Macht den Menschen gutgesinnt.

Ach, wie oft wird sie vergolten
Mit des Undanks Tat und Wort,
Wird verkannt und hart gescholten,
Dieser beste Kindeshort!
Aber einmal doch im Leben
Kommt dem Kind die Neuezeit,
Und zum segnenden Vergeben
Ist die Mutter gern bereit.

Hat ein Unheil dich betroffen,
Wohl dir, wenn ein Trost dir blieb,
Der dich stärkt zu neuem Hoffen:
„Meine Mutter hat mich lieb."
Hin zu ihr, wenn du verloren
In des Lebens Sturm den Pfad,
Sie, die dich in Schmerz geboren,
Hilft dir gern mit Rat und Tat.

Preis der Mutterliebe! Ehre
Stets ihr heiliges Gebot,
Achte ihrer frommen Lehre,
Bau' auf ihren Schutz in Not.
Sie kann nimmermehr verderben,
Ihre Macht verkümmert nie,
Mutterliebe kann nicht sterben,
Ueberm Grab noch waltet sie.

Autor: Karl FrohmeKategorie: Muttertagsgedichte

Winter
Verschwunden ist das lachende Gefilde,
Das noch vor kurzem uns so hoch erfreute,
Des Winters rauher Macht ward es zur Beute,
Der kennt nicht Schonung und nicht Lieb' und Milde.

Die Sonne birgt sich hinterm Wolkenschilde,
Als ob sie vor dem eignen Strahl sich scheute
Und sie der kurze Tageslauf gereute
Hin über sturmgepeitschte Eisgefilde.

Da stehn wir wie an einem weiten Grab,
Das uns so viel der reinsten Freuden decket;
Schau'n wehmutsvoll auf Wald und Flur hinab.

Doch tröstet's uns, daß Leben drin verstecket,
Dem nimmer bricht des Winters Hand den Stab —
Ein Leben, das der Frühling wieder wecket.

Autor: Karl FrohmeKategorie: Wintergedichte

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