Zu einem Geschenk
Ich wollte dir was dedizieren,
Autor: unbekannt
Nein schenken; was nicht zuviel kostet.
Aber was aus Blech ist, rostet,
Und die Messinggegenstände oxydieren.
Und was kosten soll es eben doch.
Denn aus Mühe mach ich extra noch
Was hinzu, auch kleine Witze.
Wär' bei dem, was ich besitze,
Etwas Altertümliches dabei
Doch was nützt dir eine Lanzenspitze!
An dem Bierkrug sind die beiden
Löwenköpfe schon entzwei.
Und den Buddha mag ich selber leiden.
Und du sammelst keine Schmetterlinge,
Die mein Freund aus China mitgebracht.
Nein - das Sofa und so große Dinge
Kommen überhaupt nicht in Betracht.
Außerdem gehören sie nicht mir.
Ach, ich hab' die ganze letzte Nacht
Rumgegrübelt, was ich dir
Geben könnte. Schlief deshalb nur eine,
Allerhöchstens zwei von sieben Stunden,
Und zum Schluß hab' ich doch nur dies kleine,
Lumpige beschißne Ding gefunden.
Aber gern hab' ich für dich gewacht.
Was ich nicht vermochte, tu du's: Drücke du
Nun ein Auge zu.
Und bedenke,
Daß ich dir fünf Stunden Wache schenke.
Laß mich auch in Zukunft nicht in Ruh.
Mehr Sonstige
- Sprich aus der Ferne -
- Schnell nieder mit der alten Welt -
- Sie blüht mir nicht in Tälern -
- Treu, dunkellaubige Linde -
- Die Stadt -
- Blaue Hortensie -
- Archaischer Torso Apollos -
- Der Panther -
- Die Blätter fallen -
- Das XXII. Sonett -
- Nun sei mir heimlich zart und lieb -
- O bleibe treu den Toten -
- Ein Grab schon weiset manche Stelle -
- Das Mädchen mit den hellen Augen, -
- Die Ameisen -
- Ein Pflasterstein -
- Ein Nagel saß in einem Stück Holz -
- Abendgebet einer erkälteten Schwarzen -
- Das Fräulein stand am Meere -
- Lobgesänge auf König Ludwig -
- Ich liebe solche weiße Glieder -
- Sie saßen und tranken am Teetisch -
- Deutschland. Ein Wintermärchen -
- Die schlesischen Weber -
- Der frohe Wandersmann -
- 61 weitere Sonstige