Jahreszeiten

Des Herzens Frühling ist definiert in ihr.
Ihre Augen, ihre Lippen, lassen es blühen in mir.
Es verschwindet die Kälte und die Wärme zieht ein,
Ja Gott, so kann nur des Frühlings Liebe sein.
Was kann es auf der Welt nur schöneres geben,
als frisch aufblühend geliebt zu werden?

Kaum zeigt sich das Grün auf dieser Erde,
bringt der Sommer wärmende Nähe.
Es ist heiß, wie die Flamme der brennenden Liebe,
bestrebt sei man, dass sie nicht versiege.
Man sieht die Sonne am Himmel wandern,
wohlbehütet in den Armen des andern.
So könnte es nichts Schöneres geben,
wäre da nicht der Herbst zugegen.

Man denkt, die Blätter fallen einzeln aus,
bevor der Winter bedeckt mit Schnee das Haus.
Sie färben sich braun
und gleiten zu Boden,
aus wäre der Traum,
die Liebe verflogen.
Doch man beobachtet das bunte Treiben,
alles sollte wiederkommen und verliebt bleiben.
Jedoch ohne Vorwarnung, Gnade, Trost,
bricht ein zermürbender Herbststurm los!

Was war passiert? Kann man es erklären?
Das Herz versiegt, unter zahllosen Tränen.
Der Winter war da, von heute auf morgen.
Kurz nach dem Sturm kamen die Sorgen.
So glaube mir, einen Tag brauchte es nur,
bis meine kleine innere Welt erfuhr,
dass die Liebe, die einst war mein vierblättrig‘ Klee,
nun bedeckt lag, unter einer dicken Schicht Schnee.
Kälte, Eis und Dunkelheit sind nun da,
wo einst mein liebend‘ Herzlein war.
Der bittere Frost, er kam so zeitlos schnell daher,
liebe solange du kannst, bald ist sie vielleicht nicht mehr.

Autor: Paul Schmidt

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