Gedichte von Ferdinand Sauter

Ferdinand Sauter kam aus Österreich und lebte vom 06.05.1804 bis 30.10.1854. Er war Dichter. Aktuell haben wir 4 Gedichte von Ferdinand Sauter in unserer Sammlung, die in folgenden Kategorien zu finden sind:

Abschied
Still, still, mein Herz, dich trügt vielleicht der Schein,
Du trübst dir selber deines Daseins Wein -
O nein, o nein! was mir erzählt das Auge,
Erfüllt mein innerst Herz mit bittrer Lauge.

Leb wohl, du holdes, liebes Menschenkind,
Du siehst es nun, wie Dichter närrisch sind.
Ob meine Wunden bluten, ob vernarben,
Das Leben reicht dir doch die vollsten Garben!

Autor: Ferdinand SauterKategorie: Abschiedsgedichte

Im Sommer
Das ist mir noch geblieben
Aus meiner Kinderzeit:
Die Falterwelt zu lieben
Der Bergeseinsamkeit;

Die Falter, die da fliegen,
Wenn heiß der Mittag glüht,
Die auf dem Kelch sich wiegen,
Der würzig aufgeblüht.

Wie hold, sie zu belauschen
In ihrem Sommertraum,
Wenn sie die Grüße tauschen
Am sonnigen Waldessaum;

Wenn sie am Quellenrande
Versammelt sind zum Tanz,
Und wenn im Gartensande
Aufblitzt ihr Schillerglanz.

Erinnerungen schweben
Vorbei im Blumenduft,
Begleiten und umgeben
Die Falter in der Luft!

Autor: Ferdinand SauterKategorie: Sommergedichte

Sommer
Schon hast du über Wiesen, Wald und Hügel
Den höchsten Reiz der Schönheit ausgegossen,
Des Blütenreichthums Schätze sind erschlossen
Und Phöbus weilt mit angehaltnem Zügel.

Das tiefste Blau versinkt im Wellenspiegel,
Darunter blinzeln silberhelle Flossen,
Kein Lufthauch wehrt den glühenden Geschossen
Es schwirrt die Biene nur mit trägem Flügel.

So liebevoll und rastlos im Verschwenden,
Gebiert Natur und zeitigt ihre Kinder,
Bis sie den Gipfel ihres Seins vollenden.

O daß doch sie, die uns'res Wirkens Meister,
Uns achteten für minder freche Sünder,
Und ließen frei die kerkermüden Geister!

Autor: Ferdinand SauterKategorie: Sommergedichte

Winter
Aus Nebellüften gaukeln lichte Flocken
Hernieder auf die ausgestorbne Fläche,
Vom Eise starren Seen, Flüß' und Bäche
Und alle frischen Lebenskeime stocken.

Da schleicht der Lenz heran auf grünen Socken,
Daß er die Kraft des alten Rieden breche,
Daß er den Mord der tausend Blüten räche,
Und wirft den grimmen Feind mit Blumenglocken.

Wie tröstlich ist's, in winterlichen Schauern,
Und in der Wesen allgemeinem Trauern
Zu wissen, daß ein neuer Frühling grüne;

Doch düster schattet eine Wetterwolke
Verfinsternd über einem ganzen Volke,
Und ohne daß ein Rächer ihm erschiene!

Autor: Ferdinand SauterKategorie: Wintergedichte

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