Neueste Gedichte

Hexenjagd
Du bist den Pakt mit dem Teufel eingegangen,
Ich will dich aus meinem Leben verbannen!
Fühl‘ du doch auch mal den Schmerz!
Du bist so kalt, wo ist dein Herz?
Um Hilfe hab‘ ich bei dir gefleht,
In mein Gesicht ein eisiger Wind mir weht.

Hexenjagd!
Du warst nicht da als ich dich brauchte,
Hexenjagd!
Du wolltest meine Hand nicht halten,
Hexenjagd!
Deine Stimme ist wie ein Dämon der fauchte,
Hexenjagd!
Ich war umgeben von düsteren Gestalten.

Ich war so wehrlos und allein,
Du warst so hässlich und gemein!
Du hast mich kontrolliert von Fuß bis Haar,
nicht mehr als ein Schatten ich von dir war.
Mein Kinderherz hast du kaputt gemacht,
und mir dabei fieß ins Gesicht gelacht.

Hexenjagd!
Du warst nicht da als ich dich brauchte,
Hexenjagd!
Du wolltest meine Hand nicht halten,
Hexenjagd!
Deine Stimme ist wie ein Dämon der fauchte,
Hexenjagd!

Ich war umgeben von düsteren Gestalten.
Jetzt sitz‘ ich hier in meinem Zimmer,
aus der Ferne höre ich noch dein Gewimmer.
Deinen Bann, den mach‘ ich nieder
Und singe wieder fröhlich meine Lieder!
Bleib du doch unter deinen Narren,
ich weiß nun ganz genau, zur Hölle wirst du fahren!

Hexenjagd!
Du warst nicht da als ich dich brauchte,
Hexenjagd!
Du wolltest meine Hand nicht halten,
Hexenjagd!
Deine Stimme ist wie ein Dämon der fauchte,
Hexenjagd!
Ich war umgeben von düsteren Gestalten.

Autor: Michael S.

Seelenglanzdunkel
Wahrheit nur
: Worte
Hohlräume
klingend
verdämmern

Illusion nur
: Gedanken
Fehlträume
dämmernd
verklingen

Nichtiges
aus dem Nichts
ins Nichts
verronnene
: Ewigkeit

Schwingung nur
: Töne
Fließendes
aus mir
strömend

Autor: Robert K. Staege

Frühling
Im zarten Licht des Frühlingstau,
erwacht die Welt im Blütenschein.
Die Knospen öffnen sich im Mai,
und Vögel singen voller Reim.

Die Luft erfüllt von süßen Düften,
die Farben tanzen voller Glanz.
Ein sanfter Wind, der alles verzaubert,
trägt Hoffnung, Liebe, Lebenskranz.

Die Bäume wiegen sich im Tanz,
und Gräser wie ein Teppich weich.
Die Sonne strahlt im goldnen Glanz,
erfüllt die Herzen, macht sie reich.

Im Frühling blüht die Liebe auf,
wie Rosenknospen, zart und fein.
In jedem Hauch, in jedem Lauf,
schreibt sich ein neues Leben ein.

So tanze, Welt, im Frühlingsrausch,
und singe, singe, Vögelein.
Der Frühling kommt im leisen Hauch,
und lässt die Herzen wieder sein.

Autor: Silvan Maaß

Alt und Jung
Was die Alten anbetrifft, so sag' ich dir,
sie waren einst genau wie ihr!
Den Jungen sag' ich, merkt euch fein,
ihr werdet einst genau wie sie dann sein!

Autor: A. Maurer

Frühlingslied
Wir gehen heute dem Frühling entgegen.
Am Ende des Tunnels ist Licht schon zu seh’n.
Vielleicht werden wir ihm schon morgen begegnen.
Nach so langer Zeit wär das schön.
Längst ist es nicht mehr so düster im Walde
Und über den Feldern wird’s freundlich und hell
Und wir spüren deutlich, dass sicher schon balde
Jemand bei uns ist, den jeder gern will.

Von fern klingt’s und von nah! Hörst du das Frühlingslied?
Frühling komm, lass vor dem Haus die Schlehen erblüh’n.
Mach die Wiesen und die Wälder wieder grün.
Wenn die Sonne unser Herz wärmt
Und das Leben neu beginnt
Woll’n wir fühlen, dass wir Teil des Werdens sind.

Verjagt nun den Winter zurück in die Berge.
Zum Frühlingsbeginn in der erwachenden Flur.
Die Vögel mit ihrem Gesang schenken Wärme
Und wir fragen ruh‘los, wo bleibt er denn nur?
Willkommen du Frühling, du freundlicher Grüner.
Wir haben schon lange gewartet auf dich.
Du bringst uns die Sonne, die Blumen, das Glück
Und hoffentlich auch alle Störche zurück.

Von fern klingt’s und von nah! Hörst du das Frühlingslied?
Frühling komm, lass vor dem Haus die Schlehen erblüh’n.
Mach die Wiesen und die Wälder wieder grün.
Wenn die Sonne unser Herz wärmt
Und das Leben neu beginnt
Woll’n wir fühlen, dass wir Teil des Werdens sind.

Wir woll’n fühlen, dass wir Teil dieses Wunders sind.

Autor: Antje Sturm

Über die Liebe Gottes
Gut ist deine Liebe, Herr, für Seele, Geist und Herz. Sie vertreibt den Frust der Welt und auch den Seelenschmerz.

Liebe, brachte dich ans Kreuz, dass alle Welt es sah. Liebe bindet mich an dich und bringt mich dir ganz nah.

Liebe, ist der Lebensstrom, der alle Welten hält. Da das Leben hier wie dort mit ihr steht und fällt.

Deine Liebe läutert mich und macht mein Herz ganz rein. So kann ich erst in der Zeit, dann ewig bei dir sein.

Hab und Gut in dieser Welt, lohnt sich für mich nicht mehr. Daher ist mein schönster Platz an deinem Herzen, Herr.

Mit dir Herr, ganz verbunden durch deine Liebe süß. Das ist für mich höchstes Glück, ganz wie im Paradies.

Wie schön muss es im Himmel sein, von dem schon Paulus spricht. Als er im dritten war, bei dir, und sah dein Angesicht. (2. Korinther 12. 2).

Ich weiß es nicht, kann’s nur erahn, wie schön es bei dir ist. Weil du, Herr Jesus, ja in mir und dort der Himmel bist.

Drum halt du mich auf Erden schon an dir und deinem Wort. Damit ich nach dem Tode dann bin auch an diesem Ort.

Wo alle die, die du geliebt und dich liebten zurück, mit dir leben im Paradies, im höchsten Himmelsglück.

Dort bin ich ewig dann bei dir. Nie sterben wird mein Geist. Und jeden werd’ ich wieder sehn, der Gottes Kind wohl heißt.

Drum zieh mich fest, mein Herr und Gott, zu dir ins Paradies und schenk, dass ich auf Erden schon, den Vorgeschmack genieß.

Autor: Werner Leder

Der falsche Brief
Die alte Frau am Fenster
hält Ausschau nach dem Sohn,
den sie zum Abschied küsste,
vor vielen Jahren schon.

Ein Brief nur ist gekommen,
in dem geschrieben stand,
ihr Sohn, der ist verschollen,
fern ab dem Heimatland.

Sie hadert mit dem Schicksal,
verloren all ihr Glück.
Endlos all ihr Hoffen,
nimmermehr kehrt er zurück?

Der Sohn zur Mutter eilet
als er Daheim aus fernem Land.
Ihr kummervoller Blick gebrochen,
der falsche Brief in steifer Hand.

Autor: Harry Straach

Auf der Flucht
So verbittert die Gesichter.
Eitel ist der Sonnenschein,
gnadenlos die Lebensrichter,
ausgebrannt die Augenlichter.
Jeder ist für sich allein.

Ach, ich hör an allen Tagen,
wie sie sich im kalten Raum
durch ihr kahles Leben schlagen,
und die kranke Welt beklagen.
Aber ich versteh sie kaum!

Worte, die ins Nichts entschweben,
nicht ein Faktum macht sie schwer.
Worte, die nicht richtig leben
und sich jeder Kraft entheben.
Sie verschlingen Wind und Meer.
Und erreichen kein Gehör.
Ihre Herzen sind so leer.

Autor: Gisbert Zalich

Winterland
Eine weiße Flocke flog umher,
strahlend wie ein Lichtermeer,
glanzvoll - fast schon elegant,
flog sie durch das Winterland.

Keine Flocke, die ihr gleicht,
eine Flocke von den Schönen,
blieb sie fast schon unerreicht,
vor Kirchenglocken, die ertönen.

Elegant bei Weihnachtsliedern,
sank sie dann zu Händen nieder,
sehnte sich den Fall herbei,
doch Hände gab es allerlei.

Wollt’ sie doch nur eine Hand,
so hat die Flocke sie erkannt,
eine, die mit kräftigem Griff und
sanft zugleich die Flocke striff.

So lag sie drauf und blieb bestehen,
doch bald schon sah sie - liefen Tränen,
eine Träne wurde zu Eis,
denn für sie war es nicht zu heiß.

Sie formte dann und legte sich,
gleich dazu im Gegenlicht,
als Flocke dann lag sie daneben,
Musik verstummte - plötzlich Regen.

So legten sie um sich erfüllt,
ein Eiseskleid, das sie umhüllt,
so schützte sie das Eiseskleid,
die beiden hat die Zeit vereint.

Autor: Nico B.

Krieg
Das Baby macht die Augen zu,
dann schläft es tief und fest.
Die Eltern kommen auch zur Ruh,
weil das Kind sie ruhen lässt.

Das alte Mütterchen von gegenüber,
sitzt allein am Küchentisch;
sie hebt den Kopf und schaut herüber,
dann isst sie weiter ihren Fisch.

Und auf der Straße flackern Lichter,
ein junges Paar geht Hand in Hand.
Er ist hauptberuflich Dichter,
sie sprüht „Frieden“ an die Wand.

Vier alte Männer stehen da,
wo man sie jeden Abend trifft.
Die Nacht, der Himmel, sternenklar;
in einer Wohnung wird gekifft.

Doch durch die Stille dröhnt ein Pfeiffen.
Am dunklen Himmel, grelles Licht.
Ein Schweif zerteilt die Nacht in Streifen,
und nimmt den Menschen ihre Sicht.

Und plötzlich ist das Baby Waise.
Die alte Frau stirbt ganz allein.
Das Pärchen auf der letzten Reise.
Und einem Mann, dem fehlt ein Bein.

Ein Krieg beginnt und trifft auf Leben,
das eigentlich nur Frieden will.
Doch den wird’s vorerst wohl nicht geben,
ein Panzer naht, die Zeit steht still.

Autor: Zeilenkleister

Sehnsucht
In einsamen Nächten, wenn der Mond erwacht,
erblüht die Sehnsucht wie eine kostbare Fracht,
sie webt ein Band aus Träumen, sanft und kaum,
und streckt sich aus nach einem fernen Traum.

In den Weiten des Universums ist sie zu Hause,
umarmt die Sterne und macht selten eine Pause,
sie möchte fliegen, weit und unbeschränkt,
doch ist sie nah am Herzen und unabgelenkt.

Sie ist das Sehnen, das uns treibt,
nach dem Unerreichbaren, das stets verbleibt,
Sie lebt in uns, sie schleicht,
ist ein Gefühl, das uns niemals ganz entweicht.

Autor: Silvan Maaß

Das Gemälde
Gute Arbeit fasziniert den Betrachter.
Kenneraugen ruhen auf dem Gemälde.
Aufmerksamkeit studiert die Gesichter.

Menschen mit feinen Charakterzügen
lassen ausdrucksstarke Linien erkennen.
Wahrer Künstlerblick findet Vergnügen.

Vielfältigkeit an Farben und Strukturen
geben dem Bilde eine einzigartige Eleganz.
Die Szenerie kann sich selbst erklären.

Maler mit guten Beobachtungsgaben
bringen ihre geübte Sicht auf die Leinwand.
Eindrücke erzählen von Ruhe und Aufgaben.

Gott, der Herr, “malt” in unserem Leben
ein ganz individuelles Bild hinein,
mit ansteckender Freude in vielen Farben.

Wer diese göttliche Signatur erkennt,
will den Künstler des Lebens würdigen
mit neuer Sicht, die tief im Herzen beginnt.

Noch sehen wir ein fragmentiertes Porträt,
welches sich erst im Himmel vollenden wird:
Was Gottes Liebe gezeichnet hat, ist Wahrheit!

Hoffnungsvoll bleibt der Blick gerichtet
auf Gottes Offenbarung für Seine Kinder.
Ein herrliches Kunstwerk ihnen begegnet!

1.Kor.2,9; 15,49 / Ingolf Braun

Autor: Ingolf Braun

Das Testament
Kluge Menschen bauen vor;
keiner schießt sich gern ein Eigentor.
Rechtzeitig ein Testament zu schreiben,
hilft, spätere Disharmonien zu vermeiden.

Man nennt es letztwillige Verfügung
einer formalen Absichtserklärung.
Der Erblasser verfügt über sein Vermögen,
um für seine Hinterbliebenen vorzusorgen.

Derjenige zeugt von Verantwortlichkeit
mit weit vorausdenkender Klarheit.
Ein Testament tritt mit dem Tode in Kraft
und entfaltet den letzten Willen ehrenhaft.

Gott offenbart der Welt Sein Testament,
dass IHM für alle auf dem Herzen brennt.
Christi Tod & Auferstehung machte freie Bahn;
seitdem bietet Gott uns SEINE Versöhnung an!

Alle, die dieses Testament dankbar annehmen,
werden Gottes Herrlichkeitserbe gewinnen.
Wer im Glauben an Christus entschläft,
dessen Existenz hat ewige Zukunft!

Jesus sagt:
“Mein Vater will, dass alle, die den Sohn sehen* und sich auf IHN verlassen,
ewig leben. Ich werde sie am letzten Tag vom Tod auferwecken.”
*Lebendiger Glaube; Joh.6,40; Hebr.9,17

Autor: Ingolf Braun

Weihnachtsidylle
Ein zarter weißer Winterschleier
legt sich bald über Wald und Flur
So wie der Igel und der Weiher
legt sich auch schlafen die Natur

Die Kälte dirigiert die Wellen
bis dass der See in Ruhe liegt
und Demut grüßt an vielen Stellen
bis manche Seel' in Achtung wiegt

Die Stimmung überfüllt den Raume
und Stille spannt die Arme breit
So mancher badet in dem Traume
das Frieden herrscht und Einigkeit

Nun öffnen Herzen weit die Pforten
und lassen auch das Mitleid rein
damit an allen Weihnachtsorten
das Christkind kann zufrieden sein

Autor: Otmar Heusch

Geborgen in Liebe
Geborgen sind wir, ehe wir es ahnen,
am Herz der Mutter, ruht sich`s gut und warm.
Wenn unser erster Schrei von Liebe kündet,
hält sie uns liebevoll in ihrem Arm.

Sie denkt für uns, wenn wir es noch nicht können,
sie gibt uns Schutz ihr ganzes Leben lang,
und weil sie auch für unser Leben vorsorgt,
legt sie uns wohlbedacht in Gottes Hand.

Er, der uns formte, der uns Leben gab,
nimmt als sein Kind uns an,
hat zu uns „Ja“ gesagt,
er wacht mit seinem Segen über uns,
und leitet unsern Weg zu jeder Stund‘.

Wenn wir uns treu an seine Liebe halten,
so ist die beste Freundschaft uns gewiss.
Ja seine Güte wird uns niemals lassen,
bis wir am Ende seine Hände fassen.

Autor: Christina Telker

Farben des Regebogens
Kennst du des Regenbogens Sinn,
er zieht deinen Blick zum Himmel hin.
Er zeigt des Schöpfers Gegenwart,
seine Liebe, die dich stets bewahrt.

Das Rot, die Liebe, die alles erhält,
die wieder vereint, was fast zerfällt.
Orange, des Abendlichtes Schein,
der dich trägt in die Nacht hinein.

Das Gelb, der Sonne heller Glanz,
bringt Heiterkeit, Musik und Tanz.
Grün schenkt uns Hoffnung und neuen Mut,
es tröstet: ‚Es wird alles gut. ‘

Blau, des Himmels strahlende Weite,
über Länder und Grenzen der Gleiche.
Violett, Bescheidenheit und Verstehn,
nur mit Gott unsre Wege zu gehn.

Alle Farben zusammen ergeben,
ein friedlich und harmonisches Leben.
Gottes Güte, die Erde erhält,
denn er liebt die Kinder der ganzen Welt.

Autor: Christina Telker

Sonnensinfonie
Zart wie der Töne feiner Klang,
ist der Sonne Lobgesang.
Kaum dass sie die Nacht durchdringt,
der frühe Vogel sein Lied anstimmt.
Es zieht direkt zum Himmel empor,
erreicht dabei des Schöpfers Ohr.

Überstrahlt die Mittagssonne die Welt,
alles in goldenes Licht sie stellt.
Sie zaubert ein Strahlen auf dein Gesicht,
dass von Gottes Liebe spricht.

Ruht die Sonn` am Abend aus,
steigt leuchtendes Rot am Himmel auf.
Es hüllt dich ein, in den Mantel der Nacht,
ein Engel an deinem Bette wacht.

Gott schuf für den Tag das Sonnenlicht,
dass früh schon durch die Wolken bricht.
Es begleitet deinen Tageslauf
und ruht am Abend mit dir aus.

Autor: Christina Telker

Walzer
Hinunter die Pfade des Lebens gedreht
Pausiert nicht, ich bitt euch so lang es noch geht
Drückt fester die Mädchen ans klopfende Herz
Ihr wißt ja wie flüchtig ist Jugend und Scherz.

Laßt fern von uns Zanken und Eifersucht sein
Und nimmer die Stunden mit Grillen entweihn
Dem Schutzgeist der Liebe nur gläubig vertraut
Es findet noch jeder gewiß eine Braut.

Autor: Novalis

Ihr Herz und Kuss
Mir wirds so weit im Busen drin,
So offen, hehr und frei,
Nie wars so hell in meinem Sinn
Und meiner Phantasei;

Mir glüht die Wange und die Stirn,
Mir schmückt der Himmel sich,
Und süßer dünkt der Weste Girrn
In jenen Eichen mich;

Um mich tanzt Blumentrift und Flur,
Und jedes Hälmchen lacht,
Und seliger blüht die Natur
Mir in der Frühlingstracht.

Der Mond, der dort voll Freundlichkeit
Sich sonnt, so hell und klar,
Ist mir noch eins so lieber heut,
Als er mir sonst wohl war.

Ha! wie sich schnell mein Rosenblut
Durch alle Adern rafft;
Wie jede Fiber schwellt von Mut
Und niegefühlter Kraft.

Doch weißt du, Freund, woher, woher?
Der Wonne Überfluß?
Sie gab mir heut von ohngefähr
Ihr Herz und einen Kuß.

Autor: Novalis

Der Wettstreit
Jüngst stritt ich mit Lottchen um Nüsse,
Wer schneller die würzgen Küsse
Wohl gäbe; die Probe fing an:
Ich aber, ich zählete immer
Zu wenig, drum waren wir immer
Vereint, so daß keiner gewann.

Autor: Novalis

Wenn ich ihn nur habe
Wenn ich ihn nur habe,
Wenn er mein nur ist,
Wenn mein Herz bis hin zum Grabe
Seine Treue nie vergißt:
Weiß ich nichts von Leide,
Fühle nichts, als Andacht, Lieb und Freude.

Wenn ich ihn nur habe,
Laß ich alles gern,
Folg an meinem Wanderstabe
Treu gesinnt nur meinem Herrn;
Lasse still die andern
Breite, lichte, volle Straßen wandern.

Wenn ich ihn nur habe,
Schlaf ich fröhlich ein,
Ewig wird zu süßer Labe
Seines Herzens Flut mir sein,
Die mit sanftem Zwingen
Alles wird erweichen und durchdringen.

Wenn ich ihn nur habe,
Hab ich auch die Welt;
Selig, wie ein Himmelsknabe,
Der der Jungfrau Schleier hält.
Hingesenkt im Schauen
Kann mir vor dem Irdischen nicht grauen.

Wo ich ihn nur habe,
Ist mein Vaterland;
Und es fällt mir jede Gabe,
Wie ein Erbteil in die Hand:
Längst vermißte Brüder
Find ich nun in seinen Jüngern wieder.

Autor: Novalis

Die Liebe
Wenn sanft von Rosenhügeln
Der Tag nach Westen schleicht,
Der Nacht mit Schlummerflügeln
Und Sternenchor entweicht,

Will ich die Liebe singen
Auf der Theorbe hier,
Mein Lockenhaar umschlingen
Mit süßen Myrten ihr.

Es soll dann widertönen
In dieser Grotte Nacht
Das Loblied meiner Schönen,
Wenn nur die Quelle wacht.

Und wenn vom Morgensterne
Mir Wonne niederblinkt,
Und sich die heitre Ferne
Mit Rosenkranz umschlingt,

Tön ich in kühlen Klüften
Auch meiner Liebe Lied,
Umtanzt von Blumendüften,
Wenn aller Schlummer flieht,

Und rund um mich erwachet
Der Nachtigallen Chor
Und jede Aue lachet
Und jeder Hirt ist Ohr:

Nein, Süßers als die Liebe
Empfand kein Sterblicher,
Was hie bevor war trübe,
Wird durch sie lieblicher.

Autor: Novalis

Mein Wunsch
König möchte sein, wer wollte!
Was ging mir der König an;
Möchte sitzen tief im Golde,
Wer es listig sich gewann!
Wenn ich ruhig könnte lachen
In Luischens weichem Arm,
Ungestört von stolzen Hachen,
Unbetäubt vom Torenschwarm.
Nur zum süßesten Entzücken
Von der Freude selbst gestimmt,
Und aus ihren Feuerblicken,
Süßen Tod zu ziehn bestimmt.

Autor: Novalis

Sehnsucht nach dem Tode (aus Hymnen an die Nacht)
Hinunter in der Erde Schooß,
Weg aus des Lichtes Reichen,
Der Schmerzen Wuth und wilder Stoß
Ist froher Abfahrt Zeichen.
Wir kommen in dem engen Kahn

Geschwind am Himmelsufer an.
Gelobt sey uns die ewge Nacht,
Gelobt der ewge Schlummer.
Wohl hat der Tag uns warm gemacht,
Und welk der lange Kummer.
Die Lust der Fremde ging uns aus,
Zum Vater wollen wir nach Haus.

Was sollen wir auf dieser Welt
Mit unsrer Lieb' und Treue.
Das Alte wird hintangestellt,
Was soll uns dann das Neue.
O! einsam steht und tiefbetrübt,
Wer heiß und fromm die Vorzeit liebt.

Die Vorzeit wo die Sinne licht
In hohen Flammen brannten,
Des Vaters Hand und Angesicht
Die Menschen noch erkannten.
Und hohen Sinns, einfältiglich
Noch mancher seinem Urbild glich.

Die Vorzeit, wo noch blüthenreich
Uralte Stämme prangten,
Und Kinder für das Himmelreich
nach Quaal und Tod verlangten.
Und wenn auch Lust und Leben sprach,
Doch manches Herz für Liebe brach.

Die Vorzeit, wo in Jugendglut
Gott selbst sich kundgegeben
Und frühem Tod in Liebesmuth
Geweiht sein süßes Leben.
Und Angst und Schmerz nicht von sich trieb,
Damit er uns nur theuer blieb.

Mit banger Sehnsucht sehn wir sie
In dunkle Nacht gehüllet,
In dieser Zeitlichkeit wird nie
Der heiße Durst gestillet.
Wir müssen nach der Heymath gehn,
Um diese heilge Zeit zu sehn.

Was hält noch unsre Rückkehr auf,
Die Liebsten ruhn schon lange.
Ihr Grab schließt unsern Lebenslauf,
Nun wird uns weh und bange.
Zu suchen haben wir nichts mehr -
Das Herz ist satt - die Welt ist leer.

Unendlich und geheimnißvoll
Durchströmt uns süßer Schauer -
Mir däucht, aus tiefen Fernen scholl
Ein Echo unsrer Trauer.
Die Lieben sehnen sich wohl auch
Und sandten uns der Sehnsucht Hauch.

Hinunter zu der süßen Braut,
Zu Jesus, dem Geliebten -
Getrost, die Abenddämmrung graut
Den Liebenden, Betrübten.
Ein Traum bricht unsre Banden los
Und senkt uns in des Vaters Schooß.

Autor: Novalis

Ich weiß nicht was
Jüngst als Lisettchen im Fenster saß,
Da kam Herr Filidor
Und küßte sie,
Umschlang ihr weiches, weißes Knie;
Und sagt ihr was ins Ohr,
Ich weiß nicht was.

Dann gingen beide fort, er und sie,
Und lagerten sich hier
Im hohen Gras
Und triebens frei in Scherz und Spaß;
Er spielte viel mit ihr,
Ich weiß nicht wie.

Zum Spiele hatt er viel Genie,
Er triebs gar mancherlei,
Bald so, bald so,
Da wars das gute Mädel froh,
Doch seufzte sie dabei,
Ich weiß nicht wie?

Das Ding behagt dem Herren baß
Oft gings da capo an?
Doch hieß es drauf,
Nach manchem, manchem Mondenlauf,
Er hab ihr was getan;
Ich weiß nicht was.

Autor: Novalis

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