Krieg

Das Baby macht die Augen zu,
dann schläft es tief und fest.
Die Eltern kommen auch zur Ruh,
weil das Kind sie ruhen lässt.

Das alte Mütterchen von gegenüber,
sitzt allein am Küchentisch;
sie hebt den Kopf und schaut herüber,
dann isst sie weiter ihren Fisch.

Und auf der Straße flackern Lichter,
ein junges Paar geht Hand in Hand.
Er ist hauptberuflich Dichter,
sie sprüht „Frieden“ an die Wand.

Vier alte Männer stehen da,
wo man sie jeden Abend trifft.
Die Nacht, der Himmel, sternenklar;
in einer Wohnung wird gekifft.

Doch durch die Stille dröhnt ein Pfeiffen.
Am dunklen Himmel, grelles Licht.
Ein Schweif zerteilt die Nacht in Streifen,
und nimmt den Menschen ihre Sicht.

Und plötzlich ist das Baby Waise.
Die alte Frau stirbt ganz allein.
Das Pärchen auf der letzten Reise.
Und einem Mann, dem fehlt ein Bein.

Ein Krieg beginnt und trifft auf Leben,
das eigentlich nur Frieden will.
Doch den wird’s vorerst wohl nicht geben,
ein Panzer naht, die Zeit steht still.

Autor: unbekannt

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