Einsame Gedanken

Einsame Gedanken, sie tauchen zuweilen -
Urplötzlich aus ihren Verstecken und eilen
Auf luftigen Flügeln davon; indessen
Hast du die flüchtigen wieder vergessen,
Und legst wieder täglich im alten Gleise
Ein Stück zurück deiner Lebensreise.
Und dann urplötzlich nach Jahren – da schwanken
Vor dir die einsamen, stummen Gedanken.
Du weißt, schon einmal in früheren Tagen
Hast du dich mit ihnen herumgeschlagen.
Und seltsam beengend wird dir zu Sinnen:
Du möchtest von Neuem wieder beginnen,
Um auf ganz anderen, fremden Wegen
Dein Leben zurück noch einmal zu legen.
Es ist dir versagt. Da packt dich ein Bangen.
Du weißt mit dir selbst Nichts anzufangen,
Und währenddessen fühlst du die Gedanken
Sich fester um deine Seele ranken.

Und erst nach Tagen, die langsam gehen,
Siehst du sie weichen, und spurlos zerwehen...

Autor: John Henry Mackay

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