Die Küchenmaschine

Meine Freundin Erika
– die Nachbarin von nebenan –
hat eine tolle Knetmaschine
und schwärmt, was die so alles kann.
Sie knetet, rührt, zerkleinert alles,
was immer man hinein ihr gibt,
und Erika ist in den Helfer
schon lange rettungslos verliebt.

Auch ich hab’ eine Knetmaschine,
die alles das vorzüglich kann,
ganz ohne Strom fängt sie von selbst
zu schälen oder schnippeln an.
Sie schneidet Zwiebeln, Knoblauch, Kräuter,
Kartoffeln, Möhren und Salat,
zerkleinert Äpfel und Radieschen
und was man sonst im Garten hat.

Sie macht das Frühstück, stimmt mich heiter
– das möchte ich noch kurz bemerken –,
dient manches Mal als Blitzableiter
und kann mir Leib und Seele stärken.
Ihr merkt schon, meine Knetmaschine
ist in der Tat aus Fleisch und Blut.
Mein mir gesetzlich Angetrauter
macht seine Sache wirklich gut.

Ich liebe meinen Küchensklaven,
genau wie Freundin Erika,
doch frage ich mich, was macht sie,
wenn mal der Strom ist nicht mehr da?
Die Sorge brauch’ ich nicht zu haben,
denn meine ist zu jeder Zeit
auch ohne Strom noch einsetzbar
und dauerhaft betriebsbereit.

Sie war noch nie in Reparatur,
ist quasi völlig wartungsfrei,
vielleicht schick ich sie mal zur Kur –
wie wäre es mit Norderney?
Dort werden Leute durchgecheckt,
und lose Schrauben nachgezogen
und alles, was verändert ist,
wird sauber wieder hingebogen.

Das Fahrgestell wird neu vermessen,
danach in alte Form gebracht,
dann wird massiert und eingecremt
und ist als Therapie gedacht.
Für die Gelenke gibt es auch
einen Spritzer Öl zum Schmieren.
So wird die Knetmaschine noch
recht viele Jahre funktionieren.

Autor: Elke Abt

Mehr lustige Gedichte

Als Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Käufen.