Die Verwandlung der Flunder
Ein Schellfisch und ein Kabeljau, die konnten sich gut leiden.
Autor: Elke Abt
So kam es, wie es kommen musste, das ließ sich nicht vermeiden.
Die beiden glubschten sehr verliebt, berührten ihre Flossen
und haben diesen Augenblick, wie’s aussah, sehr genossen.
Der Kabeljau war sehr bemüht, den Schellfisch zu betören,
die Welt versank, das war egal, sie ließen sich nicht stören.
Da kam 'ne Flunder aufrecht und gemächlich angeschwommen,
sie war nach ihrem Mittagsschlaf noch träge und benommen.
Sie sah das Spiel und ganz entsetzt verdrehte sie die Augen,
denn die Verbindung konnte wohl auf Dauer wenig taugen.
„Nun bin ich aber wirklich platt“, so blubberte ihr Mund
und langsam sank sie dann hinab bis auf den Meeresgrund.
Dort legte sie sich auf die Seite, die Augen war’n nun oben.
Sie lag ganz still, denn irgendwie war allerhand verschoben.
So wurde aus dem geraden Fisch – es klingt fast wie ein Wunder –
auf diese Art und Weise dann 'ne platte olle Flunder.
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