Trauer in der Natur

Heute war ich an der Stätte,
wo ich oftmals mit dir ging,
wo dein Arm, der treue, starke
zärtlich meinen Hals umfing.

Damals blühten Sommerrosen,
heute peitscht der Sturm den Schnee,
und es starrt in eisger Decke
nun der waldumhegte See.

Unterm Strauche, wo im Lenze
Vöglein sich ihr Nest gebaut,
liegt jetzt tot ein bunter Sänger,
in der Kehle starb sein Laut.

Von dem Zauber dieser Stätte
welch ein wehmutvoller Rest! -
Seit du gingst, Geliebter, feiert
die Natur ihr Totenfest.

Autor: Else Galen-Gube

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