Kein Ende

So geh doch endlich fort aus meinem Leben !
Ich frage Dich, was willst Du noch von mir?
Hab doch schon alles, was ich hatte, hergegeben,
bin nur noch wie ein Weinstock ohne Reben,
und wie ein dunkles Zimmer ohne Tür.

Ich bitte Dich, lass meine Seele endlich wieder ziehen,
und halte sie nicht länger mehr in Deiner Hand gefangen.
Blumen ohne Wasser neigen schneller zum Verblühen,
drum hilf mir doch in dem verzweifelten Bemühen,
mein eignes Ich so schnell wie möglich wieder zu erlangen.

Hab Mitleid, lass mich gehen und spiele nicht mit mir!
Mach irgendetwas, das mich von Dir entbindet.
Der Narr wollte auf immer König sein bei Dir,
nun steht er hilflos draußen vor verschlossner Tür
und wär schon froh, wenn er die Narrenkappe wiederfindet.

Dein Bild muss ich mir reißen aus der Brust,
und tut es noch so weh, und sollte ich verbluten dran!
Doch dann stehst Du vor mir, als hättest Du´s gewusst,
und lächelst, als bereit, mich zu quälen, Dir noch Lust.
Ich stehe stumm und hilflos da und seh Dich an...

Autor: Bernd Szameitat

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