Der Weihnachtsbaum

Tief im Walde eines Fürsten,
der sehr reich und mächtig war,
wuchs ein Tannenbaum gar prächtig,
stand dort schon fast hundert Jahr.
Gut und Böse sah er gehen
in der langen Lebenszeit.
Mußte manchen Sturm bestehen,
war vor jeder Axt gefeit.
Und doch jetzt, am Lebensende,
hatte er noch einen Traum:
Einmal in des Menschenhände,
wollt er sein ein... Weihnachtsbaum.
Und schon bald ward er geschlagen,
stand gar prächtig auf des Fürsten Hof.
Durfte Gold und Silber tragen,
doch ansonsten fand er‘s doof.
Keine Kinderaugen strahlten
in der Kugel‘n hellem Schein.
Die da mit dem Gelde prahlten,
liebten sich nur ganz allein.
Ach wär er klein und unscheinbar.
so wie‘s im Wald sein Nachbar war,
dann stünde er mit Sicherheit
jetzt in der Stube der kleinen Leut‘.
Oh wie würde er erstrahlen
in der schönen Weihnachtszeit.
Die da nur mit Liebe zahlen,
hätten auch sein Herz erfreut!

von GeWei 2007

Autor: Gerhard Weise

Mehr Abschiedsgedichte

Als Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Käufen.