Die Kinder gehen durch den Wald

Die Kinder gehen durch den Wald
die Sonne scheint, doch es ist kalt.
Der Schulweg, der ist sehr beschwerlich
hier schlief das Straßenbauamt ehrlich.
Die Kinder aber geh`n mit Mut
doch sie sind ständig auf der Hut.
So geh`n sie froh des Wegs einher,
doch plötzlich sieht man sie nicht mehr.
Ein Loch hat beide glatt verschlungen
sie hatten vorher noch gesungen.
Nun sind sie tot, der Lehrer wartet
da er Unpünktlichkeit verachtet.

Die andern Kinder lernen fleißig,
es sind nun nicht mehr zweiunddreißig.
Zwei fehlen, ja das wisst ihr doch,
sie liegen ja in diesem Loch.

Die Mutter wartet schon zu Haus,
die Schule ist doch lange aus.
Was mag denn nur geschehen sein?
Nachsitzen, ja das wird es sein.
Sie setzt sich in den Sessel nieder
und trällert fröhlich Kinderlieder.

Der Vater auf der Arbeitsstelle
isst seine Brote auf die Schnelle.
Er hat sich früher frei genommen
nur um die Raupe zu bekommen.
Er hastet, denn es eilt ihn sehr,
ja was er vorhat, das ist schwer.
Schon lange will er zwischen Bäumen
den Schulweg seiner Kinder räumen.

Er fängt nun bei der Schule an,
glättet den Weg, so gut er kann.
Es gibt nun keine Löcher mehr
er lächelt, denn das freut ihn sehr.
Von nun an wird es in der Kinder Leben
nie mehr Gefahr auf dem Schulweg geben.

Autor: Siegfried Kühn

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